Kraft ist die Fähigkeit, durch das Zusammenspiel von Nervensystem
und Muskeln äußere Widerstände zu überwinden (Getränkekasten heben),
zu halten (Getränkekasten tragen) oder diesen nachzugeben (Getränkekasten absetzen).
Kraft wird in 4 Kategorien unterteilt:
Maximalkraft:
Es handelt sich hierbei um den Kraftwert, der willentlich gegen einen unüberwindbaren
Widerstand erzeugt wird, z.B. wenn ich einen Stein heben möchte und er für mich
zu schwer ist. Die Intensität ist dabei höher als 100%. Die Maximalkraft stellt
eine Basiskraft für die drei weiteren Erscheinungsformen der Kraft dar.
Schnellkraft:
Es geht darum, in kürzester Zeit möglichst viel Kraft zu entwickeln, um den eigenen Körper,
ein Sportgerät oder beides zu beschleunigen, z.B. beim Sprint oder Speerwurf.
Kraftausdauer:
Bei der Kraftausdauer geht es darum, einer Kraftbelastung möglichst lange standhalten
zu können. Es geht nicht vordergründig darum, möglichst viel Kraft zu entwickeln,
sondern die Kraft über einen möglichst langen Zeitraum aufrecht zu erhalten.
Die Kraftausdauer ist bei Sportarten im Ausdauerbereich von großer Bedeutung.
Reaktivkraft:
Die Reaktivkraft ist eine spezielle und eigenständige Form der Schnellkraft.
Sie bezeichnet die Fähigkeit der Muskulatur innerhalb eines Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus
in der Dehnphase Energie in den elastischen Komponenten der Muskulatur zu "speichern"
und sie bei der Verkürzung wieder freizugeben, um die Kraftentwicklung in dieser Phase
zu erhöhen. Ein klassisches Beispiel dafür ist der Tiefsprung, z.B. wenn ich von
einem Podest springe.
Krafttraining
Beim Krafttraining geht es neben dem gezielten Muskelaufbau um eine Verbesserung
der Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer. Um einen maximalen Trainingserfolg
zu erzielen, muss das Krafttraining den entsprechenden Zielen angepasst werden.
Dabei geht es um Unterschiede in der Belastungsform, -dauer, -umfang und -intensität.
Ein Krafttraining kann aus medizinischer Sicht zur Stabilisierung der Wirbelsäule
oder bestimmter Gelenke eingesetzt werden.